Königreich Thorien
Das Königreich Thorien ist ein Feudalstaat auf dem Kontinent Peghania. Die beiden Kurznamen Thorien und Thoria sind weit verbreitet. Die Königsfamilie regiert von der Hauptstadt Thorenau aus.
Geografie[Bearbeiten]
Thoria liegt südlich des Beannen-Gebirges. Der Grenzverlauf zum nörd-östlichen Nachbar, der Technokratischen Union ist unklar festgelegt. Im Nord-Westen ist das Königreich Kröngversand ebenfalls auf dem Landweg zu erreichen.
Das Drachenmeer-Küste macht einen grossen Teil der westlichen Grenzen aus. Da das Gewässer jedoch nicht schiffbar ist, haben die Siedlungen entlang der Küste kaum Bedeutung. Das wichtigste kulturelle und wirtschaftliche Leben innerhalb des Reiches ist in den drei Flussstädten Thorenau, Wolfenscheid und Dreichingen konzentriert. Die schwierigen politischen Beziehungen zu den nördlichen Nachbarn haben aber zu einer Erstarkung der südlichen Regionen wie Riatavin und Vyngard geführt.
Politik[Bearbeiten]
Thorien ist ein klassisch-feudal organisierter Staat. Die Titel werden kognatisch-primogenitur vererbt, das bedeutet dass das erstgeborene Kind in jedem Fall alle Titel erbt.
Feudalsystem Thoriens[Bearbeiten]
Das Feudalsystem in Thorien ist fünfstufig aufgebaut, wobei nur die obersten vier Stufen mit Landbesitz verbunden sind. Die unterste Stufe wird Stadtadel genannt, da diese meist für eine Stadt mit Umland verantwortlich sind, welche nicht Sitz eines höher gestellten Adelstitels ist.
Ein Baronat besteht aus einer bis drei Städten, sowie umfangreicher landwirtschaftlicher Fläche. Es wird von einem Baron oder einer Baroness verwaltet. Es ist die unterste Adelsstufe mit Landbesitz in diesem spezifischen Feudalsystem. Darüber liegt die Grafschaft, welche aus zwei bis fünf Baronaten besteht und von einer Gräfin oder einem Grafen verwaltet wird. Wiederum aus zwei bis fünf Grafschaften besteht ein Herzogtum, welches von einem Herzog oder einer Herzogin regiert wird.
Thoria besteht aus drei Herzogtümern, sowie der Zentralprovinz, welche entgegen dem Namen nicht in der Mitte liegt, sondern nur funktionell den Regierungssitz der Königsfamilie darstellt. Auf der Stufe der Baronate werden Steuern von der Bevölkerung erhoben. Diese können Geldbeträge, Naturalien und Dienstleistungen umfassen. Einen Teil davon wird an die übergeordneten Adel weitergegeben. Der genaue Umfang dieser Weitergabe ist in den Vassallenverträgen geregelt, welche individuell zwischen dem übergeordneten und dem untergebenen Adel ausgehandelt werden.
Armee[Bearbeiten]
Das Königspaar hat den Oberbefehl über das stehende Heer Thoriens. Es ist untergebenen Adeligen nicht erlaubt, ein eigenes stehendes Heer auszuheben. Dafür sind sie verpflichtet, im Konfliktfall eine in den Vassallenverträgen festgelegte Anzahl Soldaten aufzustellen, welche in das Thorische Heer eingegliedert werden.
Es ist nicht unüblich, dass niedere Adelige ihren Teil der Armee für inner-thorische Konflikte ausheben. Ob dies geduldet wird hängt von den jeweils übergeordneten Würdenträgern ab. Die Entscheidung hängt meist davon ab, ob sich der Konflikt negativ auf die Steuereinnahmen auswirkt.
Seit das Königreich keinen direkten Meeranschluss mehr besitzt (abgesehen vom Drachenmeer), hat sich die Marine aufgelöst. Die ohnehin nur wenigen Schiffe wurden entweder selbst zerstört oder fielen anderen Mächten in die Hände.
Gesellschaft[Bearbeiten]
In Thorien besteht ein stark ausgeprägter Stadt-Land-Graben. Die Landbevölkerung lebt praktisch ausschliesslich von der Landwirtschaft. Häufig schliessen sich einige Bauernfamilien zu selbstversorgenden Dörfern zusammen. Untereinander funktioniert das Leben bargeldlos. Steuern werden in Form von Landwirtschaftsprodukten verrichtet. Eine Dorfkasse ist üblich, welche durch den Verkauf von produziertem Überschuss gefüllt und für den Kauf von Werkzeug und nicht verfügbaren Baumaterialien verwendet wird.
Entlang der Hauptverkehrswegen findet sich in annähernd jedem solchen Dorf auch eine Unterkunft, wo Durchreisende sich verpflegen oder manchmal auch übernachten können. So wird die Dorfkasse zusätzlich aufgebessert. An besonders typischen Haltepunkten konnten sich einzelne Dörfer zu freien Kleinstädten entwickeln, welche nicht von Stadtadel verwaltet werden.
In den grösseren Städten wird reger Handel betrieben, der jedoch kaum Importe und Exporte von und nach Gebieten ausserhalb Thoriens beinhaltet. Die Handwerkskunst beschränkt sich vor allem auf praktische Bereiche, wie Werkzeuge, Fuhrwerke und Waffen.
Die wenigsten Bewohner Thoriens können lesen oder schreiben. Es existiert kein staatliches Bildungswesen. Einige Akademien von unterschiedlichen Ausrichtungen formen eine Bildungselite, wobei die Aufnahme vor allem vom Geldbeutel abhängt. Die kulturelle Leistung Thoriens wird hauptsächlich von wandernden Geschichtenerzähler*innen erbracht, welche alleine oder in kleinen Gruppen umherziehen. Ansonsten wird selbst für Unterhaltung gesorgt.
Infrastruktur[Bearbeiten]
Öffentliche Einrichtungen sind auf die grösseren Städte beschränkt. Hier gibt es zum Beispiel vom Adel finanzierte Spitäler, Bibliotheken und Sportanlagen. Es handelt sich dabei um Prestige-Bauten, wobei man sich gegenseitig zu übertrumpfen versucht. Der gesellschaftliche Nutzen ist dabei zweitrangig und oft nur ein angenehmer Nebeneffekt, mit welchem man sich aber trotzdem gerne rühmt.
Das Königreich betreibt den Königlich-Thorischer Postkutschen-Service. Dies ist die einzige öffentliche Verkehrsverbindung im thorischen Reich.