Beannen-Konflikt
Der Beannen-Konflikt ist eine teils militärische, teils politische Auseinandersetzung zwischen den Anreinerstaaten des Beannen-Gebirges. Wenn auch offiziell beigelegt bestehen die Auswirkungen bis heute.
Ausgangslage[Bearbeiten]
Im Beannen-Gebirge treffen die Grenzen des Königreichs Thorien, dem Königreich Kröngversand und der Technokratischen Union zusammen. Die Grenzverläufe sind im Gebirge nicht klar festgelegt, was aber nicht Grund der Spannungen ist, da sich keine Partei wirklich für die Berg-Gebiete interessiert.
Die expansive Aussenpolitik der Union hat bei vielen Nachbarstaaten zu Misstrauen geführt. Medienprodukte aus der Union preisen deren massive technologische Überlegenheit und der allgemein hohe Lebensstandard. Eine darüber hinaus reichende Aufwiegelung der Grenzregionen gegen ihren Heimatstaat konnte der Union nie nachgewiesen werden, obwohl dies ein häufiger Vorwurf war.
Auslösung des Konflikts[Bearbeiten]
Im Jahre 364 NZR sagte sich das vierte thorische Herzogtum Münster vom thorischen Königreich los und verkündete, sich der Technokratischen Union anzuschliessen. Zu Legitimationszwecken sendete die Union eine Kommission aus, welche den Rückhalt dieser Entscheidung in der Bevölkerung feststellte. Aufgrund der unbekannten Vorgehensweise wird diese Beurteilung von Thorien angezweifelt.
Thorien forderte die Unterstützung von Kröngversand in dieser Angelegenheit. Diese wurde zwar mündlich gewährt, jedoch zog das Land seine Truppen aus den Grenzregionen zur Union nördlich des Gebirges ab, um zu signalisieren, dass nicht mit einem militärischen Eingreifen zu rechnen ist.
Eskalation[Bearbeiten]
Münster war abgesehen von der Zentralprovinz das wichtigste Herzogtum im Königreich. Es stiess an den Notischen Ozean an, womit der gesamte Handel durch die Städte des Herzogtums abgewickelt wurde. Da es die bevölkerungsreichste Provinz war, sorgte sie für einen Grossteil der Steuereinnahme und stemmte ebenfalls die Mehrheit der Wehrpflicht.
Die Union lehnte jede Verhandlungen ab. Als auch die Verhandlungen mit Münster scheiterten, erklärte Thorien dem Herzogtum am 15. FF 365 NZR den Krieg. Die Erklärung war absichtlich undeutlich formuliert, um wenn möglich einen offenen Krieg mit der Union zu verhindern. Tatsächlich griff diese nicht militärisch in den Konflikt ein, unterstützte das Herzogtum Münster jedoch mit Versorgungsgütern, Waffen und Informationen.
Nach anfänglichen kleineren Erfolgen sah sich die Königlich-Thorische Armee einer immer besser organisierten Gegenpartei gegenüber, welche mit den modernsten Mitteln ausgestattet war. Durch die fehlenden Einnahmen und einem Wegfall von fast der Hälfte aller Truppen konnten die Kampfhandlungen von Thorischer Seite aus nicht lange aufrechterhalten werden. Bereits mit Anbruch des Winters 365 wurden diese eingestellt.
Folgen[Bearbeiten]
Die Union erklärte zu Neujahr 367 NZR den Frieden, da über ein Jahr keine nennenswerten Kampfhandlungen statt fanden. Das Königreich Thorien hat bis heute keinen Friedensvertrag unterschrieben und beharrt auf dem Anspruch auf das Herzogtum.
Für das Herzogtum Münster[Bearbeiten]
Das Herzogtum wurde in den nächsten Jahren in die Struktur der Union eingegliedert. Die feudalen Strukturen wurden aufgelöst und eine Neugliederung in Interessensregionen durchgeführt. Am 23. SH 367 NZR fanden in allen Regionen eine allgemeine Volksversammlung statt, wo die Lokalbestimmungen verfasst und die ersten Vertreter*innen in die politischen Organe der Union gewählt wurden. Alle Regionen wurden dem Regierungssitz Koräa zugeordnet und gehören seit Neujahr 368 offiziell zur Union.
Grosse Bauprojekte wurden daraufhin angestossen, um die Regionen an das Infrastruktur-Netz der Union anzuschliessen, insbesondere die Häfen am Notischen Ozean und die grösste Stadt Zurmünster. Während der Handel und die Wirtschaft ein starkes Wachstum aufweisen können, kommt es aufgrund der neuen, komplexen politischen Vorgänge regelmässig zu internen Spannungen.
Für das Königreich Thorien[Bearbeiten]
Nachdem der Krieg effektiv vorbei war drohte dem Königreich der Staatsbankrott. Die Hilfe aus Kröngversand blieb nicht nur militärisch aus, sondern hielt sich auch materiell stark in Grenzen. Da alle ausländischen Handelsbeziehungen wegen der verlorenen Häfen im Osten abbrachen, kam es zusätzlich zu einer Hungersnot.
Humanitäre Angebote der Union wurden abgelehnt. Zwangsläufig mussten die Beziehungen zu Ottagonien im Süden verbessert werden. Mit neuen Handelswegen verbesserte sich die Situation allmählich. Während die letzten Rationierungsmassnahmen im Jahr 370 NZR beendet werden konnten, bleiben gewisse finanzielle Verpflichtungen bis heute bestehen.
Grenzsituation[Bearbeiten]
Die Grenze zur Union ist von Seiten Thoriens geschlossen. Es erfolgt eine annähernd lückenlose Überwachung des Grenzgebietes. Obwohl die Grenze natürlich nicht anerkannt bleibt, folgen die Grenzbefestigungen den ehemaligen Herzogtums-Grenzen. Von Unions-Seite bestehen keine Einschränkungen für Ein- oder Ausreisen. Die Truppen im Grenzgebiet werden jedoch sehr wohl genau im Auge behalten.
Ebenfalls stark eingeschränkt ist der Bergpass entlang des Drachenmeeres in Richtung Kröngversand. Aufgrund der nie überwundenen politischen Misstrauens finden beidseitig scharfe Grenzkontrollen statt, wobei Reisende sowohl für Ein-, wie auch für Ausreisen einen legitimen Grund angeben müssen.